“Berlin ist arm, aber sexy“, äußerte ein Regierender Bürgermeister von Berlin. Die Ursache liegt darin, dass Berlin weder politisch noch administrativ gut aufgestellt ist. Im Gegenteil, das Land Betlin nebst seiner Bezirke wird absolut und für jedermann nationalen und international erkennbar chaotisch und katastrophal regiert und verwaltet.
Das Musterbeispiel dieses Berlin-Faktes zeigt sich im nicht anders zu bekennenden Wahlchaos bei der Bundestagswahl sowie der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 26. September 2021.
Der “Checkpoint” des Berliner “Tagesspiegel” berichtet über neue Details zum Wahldesaster in der Bundeshauptstadt.
Die ewig langen Warteschlangen bildeten sich am Wahltag vor viel mehr Wahllokalen als bisher bekannt.
Zu dem Ergebnis kommt eine sogenannte “Besucherstrom-Simulation“.Die Kommission zur Aufarbeitung der Berlin-Wahl gab den Auftrag dazu.
Die Erkenntnis: Wenn 400 Wähler auf ein Lokal mit nur zwei Kabinen treffen, kommt es folglich „im Verlauf des Wahltages über mehrere Stunden hinweg zu Schlangenbildung und Wartezeiten von bis zu 1 ½ Stunden“. Das dürfte am 26. September 2021 sehr oft der Fall gewesen sein.
Am Wahltag kamen in 65 Prozent der Wahllokale über 400 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe. In absoluten Zahlen bedeutet das in 1470 von 2256 Wahllokalen.
Mit Ausnahme eines Bezirks standen in den Wahlsstandorten zum Zeitpunkt der Öffnung im Durchschnitt weniger als drei Kabinen zur Verfügung.
Im Ergebnis führten diese Zustände zu einem erheblichen bundesweit bisher einmaligen Wahlchaos. Franziska Giffey (SPD) kann man noch keine Vorwürfe präsentieren, noch nicht. Zu vertreten hat dies der SPD-Regierende und jetzige Berliner Bundestagsabgeordnete Michael Müller.
„Die Probleme unzumutbarer Schlangen und Wartezeiten vor den Berliner Wahllokalen waren keine Einzelfälle und können auch nicht begrenzt werden auf die gut elf Prozent aller Berliner Wahllokale, in denen die Wahlhandlung erst nach 18:30 Uhr beendet werden konnte“, formulieren die in der Kommission für den Abschlussbericht Verantwortlichen.
Wie viele es genau waren, soll jetzt mit einer weiteren Simulation für jedes einzelne Wahllokal herausgefunden werden.
Im Raum stehen in Berlin nunmehr Neuwahlen. Der Blaulichtblog berichtete. Je mehr von den Berliner Chaoszuständen ans Tageslicht kommen, desto wahrscheinlicher werden die Neuwahlen.
Ob der rot-grün-roten Berliner Senat nebst der betroffenen Bezirksämter unter der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in der Lage ist, die neuerlichen Wahlen organisatorisch bewältigen zu können, wird sich zeigen. Die Augen sind auf Berlin gerichtet.
Oder soll sich die Berliner Verwaltung lieber Amtshilfe aus einem anderen, politisch und administrativ kompetenteren Bundesland beschaffen?
Kommentar hinterlassen zu "Berliner-Wahlchaos und keine Ende: Wahlschlangen über Stunden – kann eine Neuwahl unter Franziska Giffey (SPD) gelingen?"