Bevölkerung steigt in Deutschland auf über 84 Millionen – Grund: Migration nach Deutschland

Im ersten Halbjahr 2022 ist die Einwohnerzahl Deutschlands erstmals auf über 84 Millionen Menschen gestiegen. Am 30. Juni 2022 lebten in Deutschland 843.000 Menschen mehr als zum Jahresende 2021. Das entsprach einem Bevölkerungswachstum von 1 Prozent im ersten Halbjahr 2022. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit.

Dabei handelt es sich um die größte Bevölkerungszunahme seit der Deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Nur in den Jahren 1992 infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa und des Kriegs in Jugoslawien sowie 2015 mit der damaligen durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) ausgelösten Fluchtwanderung vollzogen sich ähnliche Wachstumsraten mit Blick auf die Bevölkerung.

Maßgeblich für die aktuelle Bevölkerungs-Entwicklung ist die Migration von ukrainischen Flüchtlingen aus der Ukraine wegen des russischen Angriffskriegs. Im ersten Halbjahr 2022 kam es zu einer Nettozuwanderung von rund 750.000 Ukrainern nach Deutschland.

Insgesamt lag die Nettozuwanderung bei rund einer Millionen Menschen. Sie war damit siebenmal höher als im ersten Halbjahr 2021 (134.000). Gleichzeitig vollzog sich ein “Sozialtourismus” in das deutsche Sozialsystem mit erheblichen finanziellen Folgen. Der Blaulichtblog berichtete.

Insgesamt war die Einwohnerzahl in allen Bundesländern gestiegen, regional jedoch unterschiedlich: Die höchsten Zuwächse gab es in Berlin (plus 1,3 Prozent) sowie Bayern und Hessen (jeweils plus 1,2 Prozent).

Die niedrigsten Zuwächse wurden dagegen in Bremen (plus 0,5 Prozent), Thüringen (plus 0,6 Prozent) und im Saarland (plus 0,7 Prozent) verzeichnet.