Der Fachkräftemangel in Deutschland erreicht auch die Straßen. So existieren in ganz Europa zu wenig Lkw- oder Busfahrer. Jetzt reagiert die Europäische Kommission: Im Zuge der 4. Führerscheinrichtlinie könnte das Mindestalter für die Führerscheine auf 18 heruntergesetzt werden. Aktuell dürfen Lkw erst ab 21 Jahren und Busse erst ab 24 Jahren geführt werden.
Darüber hinaus will die EU die sogenannte 3,5-Tonnen-Grenze beim Klasse-B-Führerschein streichen. Danach soll es möglich werden, Fahrzeuge mit bis zu 4,25 Tonnen fahren zu dürfen.
Der Grund: Zahlreiche Wohnmobile wiegen zwischen 3,5 und 4,24 Tonnen. Auch soll der digitale Führerschein eine neue Chance erhalten. Eine Smartphone-App soll demnach zukünftig ausreichen.
In Deutschland dürfen Führerscheininhaber der Klasse B die Fahrerlaubnis auf den Führerschein B196 erweitern, damit können Leichtkrafträder bis 125 ccm gefahren werden. Bislang gilt diese Regelung nur in der Bundesrepublik. Zum Beispiel ist dies in Polen, Frankreich oder Österreich unzulässig. Im Zuge der 4. Führerscheinrichtlinie könnte sich das für alle EU-Länder ändern.
Änderungen soll es auch für Fahranfänger geben. In Zukunft sollen die theoretische und praktische Prüfung in unterschiedlichen Mitgliedsstaaten der EU absolviert werden können. Zudem soll erst nach erfolgreicher theoretischer Prüfung die praktische Ausbildung beginnen. Fahrprüfungen könnten auch teilweise digital und in Simulatoren stattfinden.
Ob die Änderungen genau so in Gesetzesform gebracht werden, steht noch nicht fest. Die derzeitigen Planungen der 4. Führerscheinrichtlinie müssen noch im EU-Parlament verabschiedet und in den nationalen Parlamentrn in das dortige Recht überführt werden.
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