Am Donnerstag stellten der Berliner CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner und Katharina Günther-Wünsch (CDU) ihre Pläne für eine moderne Bildungspolitik im Land Berlin vor.
“Angesichts von 20.000 fehlenden Schulplätzen, mehr als 1.000 fehlenden Lehrkräften, überfüllten Klassenzimmern, desolaten Schulgebäuden, hohen Schulabbrecher-Quoten und einer mangelnden Schul- und Bildungsqualität braucht Berlins Bildungspolitik nach 27 Jahren unter SPD-Führung einen echten Neustart“, resümmiert CDU-Mann Wegner.
Um den Lehrkräftemangel zu beseitigen, wollen die CDU-Politiker Wegner und Günther-Wünsch die Ausbildung von Grundschullehrkräften auf die Dauer eines Bachelorstudiums mit anschließendem Referendariat zu verkürzen. In Zahlen bedeutet dies: 3 Jahre Studium und ca. 18 Monate Referendariat. Am Ende winkt die Besoldungsstufe A13. Bisher studieren Lehrer 5 Jahre mit anschließendem Referendariat.
Die CDU favorisiert ein Schmalspurstudium für Lehrkräfte. Das darf nicht sein. Deutschland verfügt über keine Rohstoffe, von daher lautet die Hauptressource Bildung.
„Berlin muss endlich wieder Schulen haben, die Bildungserfolge unabhängig von Herkunft und sozialem Status für alle Schülerinnen und Schüler garantieren“, verstärkt Katharina Günther-Wünsch den konfusen CDU-Vorschlag für eine “moderne Bildungspolitik“.
Ein weiteres Ziel der CDU Berlin: Entbürokratisierung bei den Sanierungsmaßnahmen, um schnellstmöglich ausreichend Schulplätze zur Verfügung zu stellen.
Die CDU fordert einen Neustart. In der Bildungspolitik ist dieser nicht erkennbar. Die zentralen zu beantwortenden Fragen für die CDU lauteten vor dem Wahlkampf u. a:
- Wie gelingt es, vollwertig ausgebildete Lehrkräfte in das Land Berlin zu lenken?
- Wie können Lehrkräfte auf ihr Kerngeschäft, den Unterricht, fokussiert werden? Verwaltungsaufgaben streichen.
- Wie gelingt es, Lehrkräften Respekt, Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen?
- Wie können die sich aus den Migrationshintergründen in den Schulen ergebenden Probleme gelöst werden?
Diese und andere wichtigen Fragen lässt die CDU öffentlich unbeantwortet.
Am Ende des Tages lautet mit Blick auf den CDU-Spitzenkandidaten Wegner: Er ist hoch geflogen, aber am Ende politisch in der Opposition verreckt. Die Chance, Regierender Bürgermeister zu werden, sinkt für Kai Wegner schon deshalb, weil er eine Koalition mit den Grünen ablehnt und sich mit seiner zweiten Machtoption öffentlich einen verbalen Streit liefert, der es der linken SPD am Ende unmöglich machen wird, eine “Zukunftskoalition Berlin” mit der CDU einzugehen.
Die Prognose für den kommenden Sonntag orientiert sich an den bisherigen Bremer Verhältnissen. Die CDU stellt die stärkste Fraktion, die Regierung (Senat) bilden jedoch SPD, Grüne und Die Linke. Damit bliebe Berlin weiterhin dysfunktional. Berlin wird Bullerbü.
Die CDU vergeigt auf den letzten Metern ihre Möglichkeiten. Wer berät die Berliner CDU im Wahlkampf? SPD und Grüne lachen sich ins Fäustchen, die FDP bangt um ihren Einzug ins Abgeordnetenhaus und das zurecht, wer braucht die “Wendehalspartei” FDP noch?
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