AfD-Abgeordneter Runge verstorben – pietätloses Verhalten der SPD

Am Mittwoch ist der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Mark Runge überraschend verstorben. Er wurde nur 38 Jahre alt. Der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Frank Imhoff sprach seinen Hinterbliebenen das Beileid aus: „Es macht mich zutiefst betroffen, dass einer unserer Abgeordneten mit nur 38 Jahren so unvermittelt aus dem Leben gerissen wurde. Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.”

Mark Runge wurde bei der Bürgerschaftswahl 2019 für die AfD erstmals ins Parlament gewählt. Nachdem die AfD-Fraktion im September 2019 auseinandergebrochen war, wurde er Mitglied der parlamentarischen Gruppe Magnitz, Runge, Felgenträger (M.R.F.). Runge war u.a. im Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss der Bürgerschaft und in der Innendeputation vertreten. Vor seiner Zeit in der Bürgerschaft war Mark Runge von 2015 bis 2018 für die Wählervereinigung Bürger in Wut Mitglied im Stadtteilbeirat Blumenthal.

Wie pietätlos der politische Mitbewerber auf diese traurige Nachricht reagiert, bewies kurze Zeit später die SPD-Fraktion im Stadtteil Blumenthal, dem Wohnort Runges. Auf Facebook verfasste die Fraktion einen Beitrag, in dessen erste Version dem Verstorbenen die Attribute Menschlichkeit, Anstand und Anteilnahme abgesprochen wurden.

Foto-Quelle: Screenshot Facebook SPD-Beiratsfraktion Blumenthal, Ursprungsversion

Erst nach Kritik im Kommentarbereich überarbeiteten die Sozis den Text etwas. Doch das missfiel offenbar dem ehemaligen SPD-Ortsamtsleiter des Stadtteils Blumenthal, Peter Nowack. Er legte im Kommentarbereich nach und titulierte den Verstorbenen als „völkisch“. Auf den Hinweis eines SPD-Parteikollegen, dass der Verstorbene Frau und Kinder hinterlasse und man es sein lassen solle, erwiderte Nowack: „die Frau ist auch völkisch“.

Foto-Quelle: Screenshot Facebook SPD Beiratsfraktion Blumenthal

Und auf seinem privaten Facebook-Account zeigte Nowack dann, welch Geistes Kind er tatsächlich ist:

Foto-Quelle: Screenshot Facebook-Seite Peter Nowack

Aufgrund der Welle der Empörung, die Nowack mittlerweile im Kommentarbereich seines Postings entgegengeschwappt ist, teilte der ehemalige SPD-Amtsträger nun mit, dass er Mark Runge mit der Aussage nicht gemeint habe. Diese halbherzige Distanzierung erscheint aber nicht glaubwürdig.

„Das Verhalten der SPD und insbesondere die Äußerungen des ehemaligen Ortsamtsleiters Peter Nowack sind pietätlos und einer Partei unwürdig. Mit seinen dummen Kommentaren zeigt Peter Nowack einmal mehr, dass der Beirat Blumenthal im vergangenen Jahr die richtige Entscheidung getroffen hatte, ihn nicht erneut zum Ortsamtsleiter zu wählen. Für dieses Amt fehlt Nowack einfach die charakterliche Eignung.

Den Angehörigen von Mark spreche ich mein tief empfundenes Beileid aus und wünsche Ihnen in den kommenden Wochen und Monaten viel Kraft, den schmerzlichen Verlust zu verarbeiten“, erklärte Jan Timke, Bremer Landtagsabgeordneter der Wählervereinigung BÜRGER IN WUT (BIW).

Ergänzung um 14:24 Uhr: Mittlerweile hat die SPD-Beiratsfraktion Blumenthal die beiden Kommentare von Peter Nowack gelöscht.

Foto-Quelle Titelbild: Screenshot Bremische Bürgerschaft


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