Wenn Politiker, insbesondere Außenpolitiker, irgendeine Aufgabe haben, dann mit ihren Amtskollegen zu sprechen, um ein gutes und für alle Seiten vorteilhaftes Verhältnis sicherzustellen, Krisen gar nicht erst aufkommen zu lassen und dort, wo Krisen oder gar Krieg entstanden ist, diesen so schnell wie irgend möglich zu beenden.
Umso überraschter, nein entsetzter war man, als die aufgrund welcher Qualifikation auch immer direkt zur Außenministerin aufgestiegene grüne Politikerin Annalena Baerbock die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dem russischen Außenminister Lawrow auf dem G20-Gipfel nicht nur nicht nutzte, sondern wie eine trotzige Teenagerin schon im Vorfeld über alle öffentlichen Kanäle verkünden ließ, dass sie sich auf keinem Fall mit ihrem russischen Amtskollegen austauschen werde.
Dabei blieb es nicht. Schon einen Tag später, am Freitag, den 08.07.2022 ließ Baerbock über die Medien ihre Empörung darüber verkünden, dass Lawrow sich ihre Rede nicht angehört hätte und vorzeitig nach Hause gereist sei. Die gleiche Baerbock, die nur 24 Stunden zuvor in maximal undiplomatischer Weise ihren Amtskollegen öffentlich brüskiert und jedes direkte Gespräch ausgeschlossen hatte.
Noch am gleichen Abend, und noch mehr am heutigen Samstag war die vorzeitige Abreise Lawrows das Thema in den bundesdeutschen „Qualitätsmedien“, wobei allerdings der Eindruck vermittelt wurde, die mangelnde Gesprächsbereitschaft wäre von dem Russen ausgegangen.
Wenn die Angelegenheit nicht im wörtlichen Sinne so todernst wäre, würde man belustigt fragen, wer diese hysterische Keifzange eigentlich zum Putzen ins Auswärtige Amt gelassen hat und wie diese tragische Verwechslung zustande kam. Aber die Angelegenheit ist ernst, todernst. Nicht nur weil die gegenwärtige Ampelregierung mit Vollgas, aber leider ohne Erdgas (sorry für das Wortspiel) dabei ist, Deutschland zugrunde zu richten, sondern weil in der Ukraine Tag für Tag Menschen sterben und verkrüppelt werden, Menschen, die längst wieder in Frieden leben könnten und die genau dies wollen.
Trauriger Weise haben die einfachen Menschen in der Ukraine, was ihre und die Zukunft ihres Landes betrifft, ungefähr genauso wenig mitzureden wie wir in Deutschland. Hier wie da werden alle wirklich wichtigen Entscheidungen offenkundig weit außerhalb des eigenen Landes getroffen.
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