In der Finanzwelt bedeuten 120 Sekunden eine ziemlich lange Zeit. Am Montag dieser Woche meldete die Krypto-Plattform „Pyth“ für nur zwei Minuten, dass der Bitcoin-Kurs um fast 90 Prozent eingebrochen sei. In der Zeit von 12:21 Uhr bis 12:23 Uhr sei ein Bitcoin nur 5.402 US-Dollar wert gewesen. Der Kurs liegt grundsätzlich bei 42.000 US-Dollar.
Viele Spitzenhändler (so genannte Trader) an der New Yorker Börse „Wall Street“ nutzen „Pyth“. Dort herrschte ein riesen Schrecken, als der Bitcoin-Kurs so drastisch einbrach. Für die Plattform ist es nicht das erste Problem.
Die „Pyth“-Händler versorgen sich in Echtzeit mit den geforderten Daten. Viele Trader verlassen sich auf „Pyth“. Jump Trading Gruppe, DRW und FTX zählen zu diesen Händlern. „Pyth“ selbst bezieht sich auf die „Quant-Analysten“. Dort sind hochqualifizierte Physiker und Mathematiker beschäftigt die Marktbewegungen und Marktentwicklungen untersuchen. Ihre Ergebnisse fließen in so bezeichnete „Algorithmen“ ein, mit denen schließlich Vorhersagen (Prognosen) getroffen werden können.
Computergestützte Währungen (Kryptowährungen) absolut anfällig für spontane Marktentwicklungen bzw. Prognosen von Analysten. Diese führen zu exponentiellen Kursentwicklungen, i. d. R. nach unten.
Wie kam es zu diesem dramatischen Einbruch des Bitcoin-Kurses?
- Zwei Dienstleister meldeten einen Kurseinbruch des Bitcoins auf fast null US-Dollar. Diese hatten sich mathematisch bei Dezimalstellen (Nachkommastellen) verrechnet.
- Die Meldungen dieser Dienstleister wurden am Markt überschätzt, so dass der vollständige Bitcoin-Kurs so tragisch fallen konnte.
Der rasante Fall des Kurses produzierten die Algorithmen, also Computer. Der Mensch kann praktisch erst sehr spät oder überhaupt nicht eingreifen. Ein Dominoeffekt, den die Computer auslösen. Am Ende fällt der Kurs um 90 Prozent.
Ein solcher „Flash Crash“ wirkt nicht nur einseitig, also er entwickelt sich nicht nur nach unten. In derselben Geschwindigkeit steigen die Kurse anschließend auch wieder an. So auch bei diesem Bitcoin-Ereignis.
Der „Crash“ bei „Pyth“ verursachte keine größeren Konsequenzen. Grundsätzlich müssen sich die erfolgsverwöhnten Kryptowährungs-Anhänger auf unschöne Zeiten einstellen. Der Kurs des Bitcoin tendiert gen 40.000 US-Dollar. In der letzten Woche wurde ein Kursrückgang in Höhe von 10.000 US-Dollar verzeichnet.
Für diesen Trend ist das in Zahlungsschwierigkeiten geratene chinesische Unternehmen „Evergrande“ verantwortlich. Der Markt entscheidet über den Kurs des Bitcoins. Die große Kursreduktion erfolgte ganz ohne einen Crash.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die technische Währung weiterhin entwickelt. Die Weltmärkte in China und den USA werden es zeigen. Spannend bleibt es allemal.
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