Deutschland diskutiert die allgemeine Impfpflicht und die dritte Impfung, die als „Booster-Impfung” bezeichnet wird. Boostern steht im Deutschen für Verstärkung. In diesem Zusammenhang empfiehlt die „Ständige Impfkommission“ (Stiko) die Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten für alle ab 18 Jahren. Die Menschen sind überaus irritiert über die möglichen Nebenwirkungen.
Das Ziel der neuen Bundesregierung ist es, 30 Millionen Bürger bis zum Jahresende mit einer Erst-, Zweit- oder Drittimpfung zu versorgen. Generell empfiehlt die Stiko einen mRNA-Impfstoff. Das sind die Impfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und des Herstellers Moderna. Das Vakzin AstraZeneca kommt für eine Auffrischungsimpfung nicht in Frage.
Beide Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer sind gleichwertig. Dennoch ist es nicht egal, mit welchem Impfstoff der dritte Impfung erfolgt. Sofern möglich sollte die Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff desselben Herstellers erfolgen. Für alle unter 30 Jahren empfiehlt die Stiko ausschließlich den Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer. Der Grund: In seltenen Fällen können Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen auftreten. Alle über 30 Jahren können sowohl Moderna als auch Biontech verwenden.
Die Nebenwirkungen sind mit der zweiten Impfung vergleichbar. Bei Biontech/Pfizer sowie bei Moderna treten diese in der Regel innerhalb von zwei Tagen nach der Impfung auf und klingen innerhalb weniger Tage wieder ab. Im Schnitt dauern die Symptome nicht länger als drei Tage.
80 Prozent der mit Biontech Geimpften klagen über Schmerzen an der Einstichstelle fest. Weitere Reaktionen nach der Impfung sind:
- Ermüdung
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen und Schüttelfrost
- Gelenkschmerzen
- Fieber und Schwellung der Einstichstelle
- Kopf- und Muskelschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen (mehr als 20 Prozent)
- Schwellung und Schmerzempfindlichkeit der Lymphknoten in der Achselhöhle, Fieber, Schwellung und Rötung an der Einstichstelle (je mehr als zehn Prozent)
Vielfach ist von Kritikern zu hören, dass der Corona-Impfstoff in Bezug auf die Langzeitfolgen nicht erforscht sei. Als Begründung wird die Neuartigkeit des Impfstoffes angeführt. Diese Aussage ist jedoch falsch. Die Corona-Impfstoffe sind extrem gut untersucht. Nach Angaben der Stiko sind weltweit über acht Milliarden Impfdosen verabreicht worden. Daher können sehr seltene Nebenwirkungen schneller als sonst erkannt und beurteilt werden. Darüber hinaus existieren Langzeit-Nebenwirkungen bei Impfstoffen generell nicht. Die Folgen treten wenige Stunden, Tage oder Wochen nach der Impfung auf. Folglich müssen laut Stiko niemand unerwünschte Wirkung, die erst nach langer Zeit eintritt, befürchten.
Betrachtet man Langzeitfolgen hingegen als Wirkung, die lange anhält, so sind diese bei Corona-Impfstoffen durchaus möglich. Eine Langzeitfolge ist der lang anhaltende Schutz vor einer Corona-Infektion oder vor einem schweren Verlauf. Aber auch bei Covid-Impfungen können schwere Nebenwirkungen vorkommen. In sehr seltenen Fällen kann es zu Sinusvenen-Thrombosen oder einer Herzmuskelentzündung im Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung kommen. Das Risiko einer schwerwiegenden Nebenwirkung durch eine Impfung liegt bei ca. 0,02 Prozent. Die Gefahr für alle, die ungeimpft auf das Virus treffen, ist ungleich größer. Jeder Zehnte muss mit einem schweren Verlauf rechnen.
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