Deutsche wollen „moralische Olympiasieger“ werden – Rassismusskandal – sportliche Leistungen blieben aus

Deutschland ist bereits „Fußball-Moraleuropameister“. Wir erinnern uns, der „Kniefall“ und die „Regenbogenbinde“ während der „Fußball-Europameisterschaft 2020“. Grandios erreichten die Deutschen beobachtet von den deutschen „Saison-Patrioten“ mit ihren schwarz-rot-goldenen Flaggen dieses Ziel.

Vor den aktuellen Olympischen Spielen in Tokyo forderten Sportlerinnen, dass sich die männlichen Olympiateilnehmer dem traditionellen weiblichen sportlichen Kleidungsstil anzupassen hätten. Wieder geraten die sportlichen Wettkämpfe, die sportlichen Leistungen aus dem Fokus der deutschen Betrachtung.

Es geht wieder um Haltung und Gesinnung. Deutschland schickt sich an, auch „moralischer Olympiasieger 2021“ zu werden. Die verdrehte Welt in Deutschland treibt neue moralisch-sportliche Stilblüten.

Nach Aussage des Präsidenten des „Deutschen Olympischen Sportbundes“ (DOSB) Alfons Hörmann steht das „Team D“ für die Einhaltung der olympischen Werte Respekt, Fairplay und Toleranz und lebt diese in all ihren sportlichen Wettbewerben. Wäre ein anderes Verhalten im 21. Jahrhundert sportlich denkbar? Erwarten die anderen an den Olympischen Spielen teilnehmenden Teams ein anderes Auftreten der deutschen Teilnehmer? Eine bewusst in Deutschland geführte Diskussion, die unter dem Strich unnötig erscheint.

So vom DOSB-Präsidenten gesagt, sorgt der Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer Patrick Moster für den ersten deutschen „Rassismus-Skandal“ bei Olympia 2021. Welch eine Freude für die in Deutschland versammelten Gutmenschen, die nach sportlicher Gesinnung und Haltung streben.  

Während des Zeitfahrens feuerte Direktor Moster mit rassistischen Rufen am Straßenrand seine Athleten an. „Hol die Kameltreiber, hol´ die Kameltreiber, komm´“, skandierte der Sportfunktionär.

Der so angefeuerte Olympionike Nikias Arndt äußerte sich unmittelbar nach Kenntnisnahme distanziert und mit klarer Kante. „Ich bin entsetzt über die Vorfälle beim heutigen olympischen Zeitfahren und möchte mich hiermit deutlich von den Aussagen des sportlichen Direktors distanzieren“, schrieb Arndt, „Solche Worte sind nicht akzeptabel.

Im Lauf der sich anschließenden heftigen Diskussion entschuldigte sich der Deutsche Rad-Funktionär Patrick Moster: „Ich stand in der Verpflegung und habe Nikias Arndt angefeuert. Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren“, sagte dieser im ZDF.

Genützt hat die Entschuldigung nichts. Der Deutsche Olympische Sportbund entschied, dass der Rad-Sportdirektor Patrick Moster nach seinen rassistischen Aussagen vorzeitig die Heimreise antreten muss.

Nikias Arndt erreichte in dem besagten Rennen den 19. Platz und war damit weit davon entfernt, eine Olympische Medaille zu erreichen. Der DOSB hat aber Haltung und Gesinnung bewiesen. Den vorher definierten DOSB-Grundsätzen wurde so genüge getan. Sportliche Leistungen blieben dennoch aus.


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