Die Werftindustrie ist ein wichtiges Thema für die norddeutschen Bundesländer. In früheren Jahren fanden dort zahlreiche Arbeiter gut bezahlte Jobs. Billigkonkurrenz aus Fernost – insbesondere Südkorea – zwang diesen Industriezweig auf den Spezialschiffsbau auszuweichen und sich zu spezialisieren. Kreuzfahrtschiffe (Meyer-Werft im niedersächsischen Papenburg) und Kriegsschiffe erwiesen sich als Stütze des deutschen Schiffsbaus. Schon vor der Corona Seuche hatten beide Zweige mit innenpolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Selbsternannte Umweltschützer, NGO s wie Greenpeace, sowie schulschwänzende Kinder (FRIDAYS FOR FUTURE) waren der Meinung, dass Kreuzfahrten dem Klima schaden würden.
Der Bau von Kriegsschiffen ist in Deutschland besonders „umstritten“. Besonders die Partei die Linken profilieren sich auf diesem Gebiet negativ. Während englische oder französische Politiker bei Auslandsreisen nachdrücklich für den Erwerb ihrer Rüstungsgüter werben, behindert die deutsche Politik deren Export sogar noch. Die Exportgenehmigungen für deutsche Rüstungsgüter im vergangenen Jahr ist um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Damit aber nicht genug, vergab das Verteidigungsministerium die Bauaufträge für die neuen deutschen Korvetten der Bundesmarine als „gute Europäer“ an ein Werftenkonsortium aus den Niederlanden. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer scherte sich nicht um die Proteste der Kieler Werften German Naval Yards und ThyssenKrupps. FDP-Landtagsfraktionschef Christopher Vogt aus Schleswig-Holstein sprach von einem „schweren Schlag“ für den Industriestandort Deutschland.
In Papenburg im Emsland herrscht Katastrophenstimmung. Der Kreuzfahrttourismus liegt darnieder. Zwar hat die Meyer-Werft noch von neun Seekreuzfahrtschiffen in den Auftragsbüchern. Aber ihr Bau wird „gestreckt“ von 2023 auf 2025. Befristete Verträge ließ das Unternehmen in diesem Jahr bereits auslaufen.