Beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) steht heute ein Führungswechsel an. Die bisherigen SPD-Bundestagsabgeordneten Yasmin Fahimi soll als erste Frau an die DGB-Spitze gewählt werden. Der bisherige Vorsitzende Reiner Hoffmann geht nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand.
Zur Wahl kamen die Delegierten aus den Einzelgewerkschaften bereits seit dem 08. Mai 2022 in Berlin zu einem Kongress zusammen. Insgesamt dauert der Kongress bis zum 12.05.2022. Schon am gestrigen Sonntag stattete Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier den Gewerkschaftlern einen Besuch ab. Am heutigen Montag stellt sich Bundeskanzler Olaf Scholz dem Kongress. Am morgigen Dienstag wird Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet.
Ein Schaulaufen sozialdemokratischer Spitzenpolitiker. Wobei eines klar ist: Die SPD ist schon lange keine Arbeiterpartei mehr. Die SPD ist die Partei des Öffentlichen Dienstes. Gleichsam sind auch die Gewerkschaften nicht mehr die Vertreter der Arbeitnehmer. Der DGB hat ein Eigenleben entwickelt. Offenbar dient der Deutsche Gewerkschaftsbund auch als Resterampe für ehemaligen SPD-Politiker. Nur so lässt sich die Wahl von Yasmin Fahimi erklären.
Besonders vor Bundestagswahlen ist zu beobachten, wie sich gewerkschaften einseitig auf die Seite der Sozialdemokraten – im Volksmund auch Spezialdemokraten genannt – schlagen. Damit bildet der DGB mit seinen Einzelgewerkschaften die Vorfeldorganisation der SPD. Das sollte jedem Wähler klar sein, auch dem “Deutschen Michel“. Aber was ist dem schon geläufig, bewusst und klar?
Auf ihr Sozialisten, dann singt mal schön „Die Internationale“.
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