Anne von Knoblauch ist Polizeihauptkommissarin und Ansprechperson für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen bei der Berliner Polizei.
Die fleißige LSBTI-Beauftragte nimmt ihren Job offenbar sehr ernst – und „schießt“ damit so manches Mal über das Ziel hinaus.
So wie am Sonnabend. Da hatte Anne von Knoblauch ihren großen Auftritt: Beim Christopher Street Day in Berlin sang die Polizeihauptkommissarin für die feierwütigen Schwulen, Lesben und Bisexuellen auf der Bühne den Song von Melanie Müller feat. Olivia Jones „We are Queer“.
Keine Frage: Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei kann ein wichtiger Baustein zur präventiven Kriminalitätsbekämpfung sein. Welchen vorbeugenden Sinn es allerdings macht, wenn eine LSBTI-Beauftragte gemeinsam mit weiteren Beamten sowie Regenbogenfahne schwenkenden Statisten auf einer Bühne den Song „We are Queer“ singt, bleibt das Geheimnis der Berliner Innenbehörde.
Darüber hinaus dürfte die Gesangseinlage gegen das staatliche Neutralitätsgebot verstoßen: Wenn eine in Dienstbekleidung singende Polizistin meint „Wir sind queer“, so darf die Frage erlaubt sein, wen sie denn mit „wir“ meint? Etwa die Berliner Polizei? Oder gar die Berliner Bevölkerung?
Die der Neutralität unterworfene Polizei darf sich nicht politisch instrumentalisieren lassen. Aber genau das passiert in der Hauptstadt. Der Christopher Street Day ist eine hochpolitische Veranstaltung, auf der Uniformträger nichts zu suchen haben – außer vielleicht im Rahmen der Absicherung des Demonstrationszuges und zur Verkehrsregelung.
Der Auftritt passt allerdings zum aktuellen Erscheinungsbild der Berliner Politik: „Brot und Spiele“, wie im alten Rom. Da vergisst man dann gerne die tatsächlichen Kriminalitätsprobleme in der Hauptstadt mit seinen Rockern, Clans und Drogendealern im Görlitzer Park.
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