Die verschwiegene Wahrheit

Am vergangenen Sonnabend kam es bei einem Fußball-Freundschaftsspiel (!) zwischen zwei Kreisligamannschaften in Gelsenkirchen wieder einmal zu unschönen Szenen, die nichts mehr mit „Sportlichkeit“ zu tun haben: Während der Partie kam es zu einer handfesten Schlägerei zwischen Spielern und Zuschauern, in dessen Verlauf vier Spieler leicht verletzt wurden.

Nach einem Foul in dem Freundschaftsspiel zwischen den Kreisligisten SW Buer-Bülse und Genclerbirligi Resse kam es zunächst zu einer Rudelbildung und dann zu einer Schlägerei. Einer der vier dabei Verletzten musste zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. An der Schlägerei beteiligten sich nach Aussage mehrerer Zeugen auch zwei Zuschauer, die anschließend flüchteten.

Die beiden Gesuchten sind laut Polizeiangaben 20 bis 25 Jahre alt und haben „dunkle Haare und einen Bart“. Die Polizeibeamten fertigten eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittlungen dauern an.

Solche unschönen sportlichen Begegnungen sind längst Alltag im Amateurfußball geworden. Und was ebenfalls auffällig ist: Nicht selten sind es Spieler mit Migrationshintergrund, die an der körperlichen Auseinandersetzung beteiligt sind. Ganz offensichtlich liegt hier die Hemmschwelle für handfeste Streitigkeiten besonders niedrig.

So wie in Wesel (NRW) im Juni dieses Jahres. Da musste die Kreisliga-Partie zwischen der SuS 09 Dinslaken und dem SV Yesilyurt Möllen nach 68 Minuten abgebrochen werden, weil es auf dem Sportplatz nach einer roten Karte zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Spielern beider Mannschaften gekommen war. Auch hier musste die Polizei anrücken.

Wer sich mal Abseits des Spielfeldes mit Trainern oder Kickern unterhält, der bekommt hinter vorgehaltener Hand die Bestätigung: Das Aggressionspotential sei bei Spielern mit Migrationshintergrund oftmals sehr hoch, was die Konflikte auf dem Rasen erst auslösen würde, sind sich alle sicher.  „Aber das würden wir nie öffentlich sagen“, schiebt man dann schnell und leise hinterher.

Einer der sich traut, die Wahrheit öffentlich auszusprechen, ist Axel Zielinski. Der Vorsitzende des Fußballkreises Bremerhaven hat im Januar gegenüber der regional erscheinenden Nordsee-Zeitung die Annahme vertreten, dass die Herkunft der Täter bei den Straftaten rund um den Rasensport eine Rolle spielt. „Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber meistens sind es Spieler mit Migrationshintergrund, die auf dem Platz gewalttätig werden. Das muss ich leider so sagen“, meint Zielinski offenbar aus eigner leidvoller Erfahrung.

Denn nur zwei Monate vor dieser Aussage kam es bei der Kreisliga-Begegnung zwischen dem SFL Bremerhaven III und dem FC Sparta Bremerhaven II nicht nur zu Beleidigungen und körperlichen Angriffen von mehreren Gästespielern gegen den Schiedsrichter, sondern auch zu Morddrohungen. „Komm raus, dann stechen wir dich ab“, sollen die migrantischen Kicker dem Unparteiischen entgegen gerufen haben.

Ein weiterer unschöner Vorfall ereignete sich im Oktober des letzten Jahres nach einem B-Jugend-Spiel in Bremen: Der Kicker der Bremerhavener Gast-Mannschaft war auf dem Weg zu einem Auto, als ihn Zuschauer der Gastmannschaft auf dem Parkplatz auflauerten und verprügelten. Anlass soll ein Foul während des Spiels gewesen sein. Bei den brutalen Schlägern soll es sich ebenfalls um Personen mit Migrationshintergrund gehandelt haben.  

Bei den Fußballverbänden wird das Thema allerdings tabuisiert. Zwar ist Gewalt im Sport ein Dauerthema, aber die gezielte Ursachenforschung inklusive der Benennung von Problemen und Täterkreisen geht für Vorstände in den Verbänden dann doch zu weit. Und so wird die Wahrheit lieber weiter verschwiegen.  


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