Die Koalitionsfraktionen machen Druck: Mit einem Gesetzesentwurf wollen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP den Ausbau von Windenergieanlagen an Land beschleunigen. Damit wird die Verspargelung der Natur deutlich voranschreiten. Aktuell stehen bereits 30.000 Windkraftanlagen auf deutschem Boden.
Ziel der parlamentarischen Initiative ist unter anderem, zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie auszuweisen. Derzeit sind es rund 0,8 Prozent, tatsächlich verfügbar sind lediglich 0,5 Prozent der Bundesfläche.
Was auf den ersten Blick eher gering erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als riesiger Flächenfraß: Die Bundesrepublik umfasst 357.588 Quadratkilometer. Das Erreichen der Ausbauziele würde demnach bedeuten, dass 7.151,76 Quadratkilometer mit Windkraftanlagen verbaut wären. Das entspricht der Hälfte der Fläche Schleswig-Holsteins.
Auch will die Koalition die Verteilung der Windkraftanlagen mit einer Quotierung neu regeln und damit gerechter auf die Bundesländer verteilen. Offenbar hat sich bei den Parteien noch nicht herumgesprochen, dass der Wind in der Bundesrepublik unterschiedlich stark weht: An der Nord- und Ostseeküste unterscheidet sich die „steife Brise“ doch deutlich von den Windverhältnissen im Süden der Bundesrepublik. Folglich wird die steuergeldsubventionierte Stromproduktion in den südlichen Bundesländern deutlich geringer ausfallen als im Küstengebiet – bei nahezu gleichen Kosten für die Errichtung der Anlagen.
Dass die Grünen ihren roten Koalitionspartner in der Frage der erneuerbaren Energien vor sich hertreiben, ist hinlänglich bekannt. Politische Beobachter in Berlin fragen sich allerdings immer häufiger, weshalb die derzeit in der Koalition überhaupt nicht wahrnehmbare FDP diese ideologisch geprägten Eskapaden unterstützt? Einmal mehr mutieren die Freien Demokraten damit zum Steigbügelhalter für das von den Grünen vorangetriebene Projekt zum Umbau unseres Landes.