Erdogans Finanzpolitik kommt nicht gut an. Die türkische Währung LIRA befindet sich im Sturzflug. Zwar sank der Wert des Zahlungsmittels vom Bosporus schon in den letzten Jahren kontinuierlich, aber nun dramatisiert sich die Entwicklung. Bekam man 2019 für einen Euro noch 7 Lira, betrug am 6. November 2020 der Wechselkurs schon 1 zu 10.
Die Notenbank versuchte mit Zinsanhebungen gegenzusteuern. Dieser stieg von 10,25 auf satte 19 Prozent. Mit den Zinsen hat es Erdogan ohnehin nicht, denn das Zinsennehmen gilt als „unislamisch“. Nun hat Erdogan den Chef der Zentralbank TCMB, Naci Agbal, der erst im November auf den Posten berufen worden war, gefeuert. Die schwache Lira verteuert Importe sowie die Rückzahlung internationaler Kredite. Der wieder ansteigende Ölpreis ist ein weiteres Problem für die Türkei. Erdogan: „Wir werden unsere Ziele erreichen, indem wir Tag und Nacht arbeiten, um die Türkei zu einer der stärksten zehn Volkswirtschaften der Welt zu machen“. Ob Allah dabei hilft? – Zweifel an beidem bleiben.
Agbals Nachfolger Sahap Kavcioglu ist Funktionär der Regierungspartei AKP: „Die Zinsen rund um die Welt sind nahe Null. Eine Anhebung in der Türkei zu erwägen, wird unsere wirtschaftlichen Probleme nicht lösen.“
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