Fernsehserien und Parteien im Bundestagswahlkampf verfahren nach demselben Muster – wir gaukeln den Menschen eine heile Welt vor

Wer kennt sie nicht, die abendlichen Sendungen im so genannten „Vorprogramm“ des öffentlichen-rechtlichen Fernsehens. „Der Landarzt“, „Unser Lehrer Dr. Specht“ oder das „Großstadtrevier“ zählen zu beliebten Serien in den Programmen von ARD und ZDF.

Die Menschen sollen aus ihrem Alltag für kurze Zeit entkommen und abschalten können“, so beschreiben es die Programmverantwortlichen. Die Regelmäßigkeit bringt uns die dort handelnden Personen, Probleme und Lösungsmuster näher. Eine Form der Gewohnheit entsteht, es sind dann eben „Die Wicherts von nebenan“. Der Fernsehzuschauer wird zum gefühlten Patienten, Schüler oder Opfer von Kriminalität – eine gewisse Empathie wird bei den Fernsehzuschauern erzeugt, „man kennt sich halt“.

Worüber sich jedoch kaum jemand Gedanken macht ist die Tatsache, dass in diesen Fernsehformaten Berufsbilder dargestellt werden. Es werden berufliche Alltagssituationen skizziert, die auf den Betrachter wirken. Gerade junge Menschen bekommen so einen Eindruck dafür, wie es in dem jeweiligen Berufsfeld, ob Arzt, Lehrer oder Polizist, praktisch zugesteht. Ein Berufsbild entsteht bei Mädchen und Jungen im Kopf, das zum Teil zur Berufswahl beiträgt.

Selbstverständlich finden in den Schulen oder darüber hinaus Praktika statt, in denen Schülerinnen und Schüler die berufliche Arbeitswelt in ihrem „Traumberuf“ praktisch kennen lernen sollen, ja hineinschnuppern sollen. Hierzu wird ihnen curricular etwa vier Wochen Zeit gegeben. Eine weitere Möglichkeit der Berufsorientierung.

Zurück zu den Fernsehserien. Betrachten wir die Situation realistisch, so fällt auf, dass in den Serien genau das Gegenteil von dem präsentiert wird, was sich real im Krankenhaus, beim Arzt, in der Schule oder im Polizeialltag abspielt. Die Medien gaukeln eine nicht existente Berufswelt vor, eine Traumwelt, eine Wunschwelt, ein Arbeitsumfeld, das in der Realität so in keiner Weise gegeben ist.

In den Serien menschelt es, man hat Zeit für zum Teil auch persönliche Gespräche, die Arbeit läuft wie von selbst und man verspürt den Eindruck auch nebenbei. Qualitätsmanagement, Mobbing, Stress, Druck und weitere zum Berufsalltag gehörende Attribute werden häufig ausgespart.

Auf den Punkt gebracht: „Im Berufsleben findet genau das Gegenteil von dem statt, wie es im Fernsehen abgebildet wird“. Warum ist dem so? Was verbirgt sich hinter einer strukturierten und gewollten Idee, den Menschen – gerade jungen Menschen – diese Scheinwelt (Wirklichkeit) darzustellen, die mit den realen Gegebenheiten (Realität) an der Stelle kaum etwas gemein hat?

Junge Menschen, die sich auf Grund derartiger Fernsehformate auf ihren Berufsweg machen, werden rasch desillusioniert. Wenn Theorie auf Praxis trifft, wenn Ideologie auf Realität, wenn Gedachtes auf Gelebtes trifft, so wachen viele Menschen sehr schnell auf – häufig ist es dann aber in vielen Fällen schon zu spät.

Ähnlich verhält es sich im Wahlkampf. Politiker formulieren Erzählungen („narrative Strukturen“), die sie den Wählerinnen und Wählern in der „heißen“ Wahlkampfphase medial näherbringen. Werbespots, Plakate, Soziale Medien, Wahlwerbung im Fernsehen oder in klassischen Wahlveranstaltungen der Parteien dienen hier als bekannte und bewährte Wahlkampfmittel der Wählermanipulation.

Als identisch zwischen den Fernsehsendungen und dem Wahlkampf zeigt sich die Irrationalität. Das politisch Gezeigte und Gesagte hat vielfach mit den tatsächlichen Verhältnissen (Realität) kaum etwas zu tun. Es soll ein Bild, ein Szenario bzw. eine Zukunftsvorstellung in den Köpfen der Menschen erzeugt werden, die diese so in dieser Traumwelt veranlasst, ihr Kreuz bei der jeweiligen Partei zu vollführen; „in einem Land, in dem wir gut und gerne Leben“ sei an dieser Stelle exemplarisch erwähnt oder „Sie kennen mich“.

Konkrete Probleme, Alltagsprobleme, Alltagssorgen, gesellschaftliche Herausforderungen (u. a. Rente, Steuern, Sozialversicherungen, Flüchtlingskrise, Europa-Krise, Unternehmensinsolvenzen) finden in diesen Erzählungen keinen Platz.

Das Motto der Wahlkampfmanager könnte lauten: „Zu viele Details können den Wähler nur verunsichern und damit unsere Wahl verwirken“.

Passen die jungen Menschen also auf, dass sie sich nicht aus einer er-(ver-)träumten beruflichen Wirklichkeit in einer sich im Gegenteil offenbarenden beruflichen Realität wiederfinden. Genauso verhält es sich bei der Bundestagswahl. Die Parteien gaukeln uns eine „heile Welt“ in diesen Tagen vor! Themen werden gewählt, die unter die Haut gehen. Das Hochwasser ist aktuell ideal dafür. Das Verhalten der Wahlkämpfer belegt diese These. Die Medien sind darauf voll eingestiegen. Wissenschaftliche Fundiertheit oder die tatsächlichen Ursachen für diese Unwetter und katastrophalen Lagen stellen Randthemen dar – leider.

Lassen wir uns also nicht von einer Klima- und Umweltdiskussion (passend jetzt zum Hochwasser) in eine linksgrüne sozialdemokratisierte ideologische Welt auch medial bugsieren, aus der die Menschen nach der Wahl mit handelnden Politikern erwachen, die nicht in der Lage sind, die realen, tatsächlichen Probleme in dieser Zeit zu lösen.

Annalena Baerbock zeigt bereits jetzt das fachliche und persönliche Unvermögen, Deutschland in keiner Weise regieren zu können. Davon kann auch ein „lachender Armin Laschet“ oder ein ebenso „lachender Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier“ nicht hinwegtäuschen.

Wünschen wir uns an den realen Verhältnissen orientierte Fernsehserien – die jungen Menschen werden es uns danken!

Der 26. September 2021 als Tag der Bundestagswahl gibt die Möglichkeit, konservativ an die Wahl heranzugehen und Parteien zu wählen, die an den realen Problemen in Deutschland interessiert sind und nicht an einer ideologischen Welt (Traumwelt), die die Menschen mit Geboten, Verboten, Haltung und Gesinnung erziehen wollen.


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