Am 10. April 2022 finden in Frankreich die nächsten Präsidentschaftswahlen statt. Als aus heutiger Sicht aussichtsreiche Kandidaten gelten der Amtsinhaber Emmanuel Macron sowie Marine Le Pen von der Partei „Rassemblement National“.
Bereits heute wirft der französische Wahlkampf seine Schatten voraus. Marine Le Pen forderte am 14. Juli 2021, dem französischen Nationalfeiertag anlässlich des „Sturmes auf die Bastille“ und dem Beginn der „Französischen Revolution“, den politischen Bruch mit Deutschland.
Le Pen betrachtet in einem Gastbeitrag der Zeitung „L’Opinion” Deutschland als einen Partner, der Frankreich außenpolitisch und militärisch im Stich gelassen habe. Vor diesem Hintergrund werde eine zukünftige Präsidentin Le Pen die enge Kooperation mit Deutschland desillusioniert beenden und sich neue Partner der Zusammenarbeit auf Grund des deutschen Verrates suchen.
Die französische Präsidentschaftskandidatin kritisiert die einseitige Fokussierung Deutschlands auf seine führende Stellung in Europa. Von daher müsse Frankreich sich deshalb ab 2022 „anderen Horizonten“ zuwenden.
Nach Auffassung der „Rassemblement National“-Kandidatin solle Frankreich sich Großbritannien annähern. Beide Länder seien Atommächte und verfügen damit über einen diplomatischen und ebenso nuklearen Rang auf Augenhöhe. Besonders der Kampf gegen den Islamismus möchte Marine Le Pen als französische Präsidentin voranbringen.
Die Präsidentschaftswahl in Frankreich könnte eine Richtungsentscheidung für die Neupositionierung Europas bedeuten. Der EU-Kommissionspräsidenten Dr. Ursula von der Leyen wird diese Entwicklung potentiell nicht passen. Frankreich gilt wie Deutschland als Stabilitätsanker in Europa.
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