Wir erinnern uns an die lange und leidvolle Diskussion um den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Dieser wurde weiterhin als „Brexit“ bekannt. In einem einstimmigen Konzert argumentierten die verbliebenen 27 EU-Länder die von ihnen erwarteten negativen Auswirkungen auf Großbritannien. Ein „harter Brexit“ folgte schließlich.
Europäische Politikerinnen und Politiker warnten parteiübergreifend vor einem zunehmenden Nationalismus. Ein „Dexit“, also ein Austritt Deutschlands aus der EU, wurde von linksgrün-sozialdemokratischen Parteien und der CDU als Untergang Europas skizziert. War die damalige parteiübergreifende Einschätzung richtig oder wurden die 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger Europas systematisch politisch geblendet?
Die Staats- und Regierungschef, ebenso die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, prognostizierten besonders eine ökonomisch negative Entwicklung für Großbritannien.
Wenden wir uns der aktuellen Faktenlage zu.
Vorweg: Großbritannien liegt in sämtlichen relevanten Kategorien deutlich vor der Bundesrepublik Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas. Folgende Kategorien sind gemeint:
- In Großbritannien ist ein mehr als doppelt so hoher Anteil der Menschen an der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. In Zahlen bedeutet dies, dass in Deutschland bisher 19,5 Prozent der Menschen komplett geimpft sind, in Großbritannien sind es 40 Prozent.
- Die britische Wirtschaft wächst dort schneller als in Deutschland. So wird ein Wirtschaftswachstum (Steigerung des Bruttoinlandsproduktes) in Höhe von 5,3 Prozent für das Jahr 2021 und 5,1 Prozent für das Jahr 2022 erwartet. Ursächlich hierfür wirkt die hohe Zahl an Geimpften. Diese können ihre Kaufkraft einsetzen, um zu konsumieren und darüber Wirtschaftswachstum zu generieren. Die deutsche Ökonomie wächst ebenso, aber deutlich langsamer.
- Die von zahlreichen europäischen Politikern im Kontext des „Brexits“ totgesagte Dienstleistungsbranche in Großbritannien floriert ebenso. So wird die höchste Wachstumsrate seit 24 Jahren erreicht.
- Der Wohlstand der Menschen in Großbritannien steigt schneller als in Deutschland. Verantwortlich hierfür ist die niedrige Arbeitslosenquote.
Insgesamt fällt beim Thema „Brexit“ erneut und exorbitant die Fehleinschätzung der politischen Parteien sowie der parteiübergreifenden Europapolitiker auf. Gleichwohl wurden Betriebs- und Volkswirte, die die positiven Entwicklungen für Großbritannien nach dem „Brexit“ in diesem Prozess konsequent negiert. Ein ähnliches Verhalten zeigt sich in Bezug auf die kritischen Virologen, die sich deutlich kritisch gegen die geltenden Corona-Maßnahmen stellen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die deutsche Volkswirtschaft entwickelt. Die ökonomischen Prognosen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) haben sich bisher real nicht bestätigt.
Die Parteien und die Politik befinden sich in ihrer politischen Wirklichkeit, die offenbar mit der Realität, den tatsächlich feststellbaren Begebenheiten bei den Menschen und der Volkswirtschaft, kaum etwas gemein hat.
Eine politische und wirtschaftliche Gefahr besteht ohnehin, wenn Menschen politisch Verantwortung tragen, die sich den realen Verhältnissen träumerisch annähern. Dies zeigt das Beispiel „Brexit und die ökonomischen Folgen“ sehr klar.
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