Impfziel der Bundesregierung verfehlt – desolate Kommunikation in der Corona-Pandemie

80 Prozent der Bevölkerung sollen bis Ende Januar geimpft sein. So lautete das Ziel der rot-grün-gelben Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Das Impfen gegen das Corona-Virus sollte noch vor der derzeitigen „Omikron-Welle“ an Fahrt aufnehmen. Jetzt die nüchterne Erkenntnis: Das Ziel wird nicht erreicht, es ist damit außer Reichweite geraten.

Bis einschließlich Sonntag, 30.01.2022 wurden 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft. Das gab das Bundesgesundheitsministerium in Berlin bekannt. Die Quote derjenigen, die vollständig geimpft sind, liegt demnach bei 74 Prozent.

Den Zahlen vom Montag zufolge sind 20,2 Millionen Menschen in Deutschland nicht gegen Corona geimpft. Davon sind vier Millionen zwischen null und vier Jahre alt. Für diese Alterskohorte steht aktuell kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.

Die Impfquoten der Bundesländer unterscheiden sich. So sind in Bremen 86,7 Prozent der Einwohner vollständig geimpft, in Sachsen jedoch „nur“ 62,7 Prozent. Im Saarland sind 60,8 Prozent der Menschen bereits dreifachgeimpft, in Sachsen lediglich 42,4 Prozent. Bundesweit liegt diese Quote bei 52,8 Prozent.

Die tatsächlichen Impfquoten in Deutschland könnten höher sein, als aus den offiziellen Daten hervorgeht. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) kann „eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden“.

Das RKI geht deshalb davon aus, „dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt“.

Die Politik gibt Ziele vor, die sie nicht erreichen kann auf der Basis von Daten, die geschätzt wurden. Was gibt das für ein Bild ab? Die Kommunikation in der Corona-Pandemie ist desolat. Das Vertrauen in die Politik schwindet und die Glaubwürdigkeit in die politischen Handelnden leidet immens. Ein trauriges Bild, das die deutsche Politik abgibt.

Ein Blick nach Dänemark oder Großbritannien könnte helfen!