Die Organisation der Impfstoffversorgung in Deutschland und der EU schreit zum Himmel. Weithin ist ein politisches Missmanagement in der Bundesregierung feststellbar, das in der Bereicherung politisch einflussreicher Unionsabgeordneter mündet. Die Umstände um den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca wirken ebenso undurchsichtig, wie das Impfen in Deutschland insgesamt. Ein Skandal, der seinesgleichen sucht.
Umso unverständlicher erscheint in diesem Zusammenhang die nachhaltige Skepsis gegenüber anderen in der Welt verfügbaren Vakzinen. Vor allem in der EU und den USA steht man anderen Impfstoffen überaus kritisch gegenüber, insbesondere gegenüber dem aus Russland. Ablehnend wird immer wieder geäußert, dass der Impfstoff vor der Auswertung klinischer Studien in Russland zugelassen wurde.
Sputnik bedeutet so viel wie Fortschritt und Innovation. Umso einleuchtender fällt die Namensgebung des aus Russland stammenden Impfstoffes „Sputnik V“ aus. Hinter dem Vakzin steht der russische Oligarch Dmitrij Morozov. In der Nähe von Sankt Petersburgs produziert sein Konzern Biocad auf einer Fläche von 24.000 Quadratmetern unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Für das Unternehmen arbeiten 2.500 Mitarbeiter, allein 1.500 davon zurzeit nur an Sputnik V.
Dieser Impfstoff wurde erfolgreich bereits in knapp 50 Ländern zugelassen. Sputnik V avanciert damit zum Exportschlager. Viele Länder von Argentinien über Ägypten bis nach Vietnam orderten Millionen Impfstoffdosen. Derzeit prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine EU-weite Zulassung des Vakzins in der EU.
Sputnik V ist ein so genannter vektorbasierter Impfstoff. Es werden Teile des Erbmaterials des Coronavirus in abgeschwächten Viren untergebracht (z. B. Adenoviren). Diese dienen als Transportmittel, um die genetische Information des Coronavirus in den menschlichen Körper zu bringen. Die Körperzellen reagieren nun auf die Erbinformation und produzieren das Eiweiß des Virus. Das Immunsystem erkennt dann die Struktur des viralen Eiweißes und entwickelt die benötigten Abwehrstoffe im Körper. Dieses Vorgehen erhöht die Wirksamkeit des Impfstoffes. Diese beträgt knapp 92 Prozent und liegt damit auf Augenhöhe zu seinen Wettbewerbern Biontech/Pfizer und Moderna. Aus russischer Sicht ist die Zurückhaltung der EU-Länder unverständlich. Dort werden der Impfstoff-Nationalismus und die Bürokratie in der EU kritisiert. Für den Laien ist es nicht nachzuvollziehen, dass keine konzertierte Aktion der internationalen Impfstoffbeschaffung erfolgt, um die Menschen schnellstmöglich zu impfen. Nur so lässt sich das „normale Leben“ für die Menschen zurückgewinnen.
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