In Berlin sind in diesem Jahr bereits zwölf Fälle von sogenannter Tiersammelsucht bekannt geworden. Im gesamten Jahr 2021 waren es demnach neun, im Jahr 2020 drei Fälle. Des Menschen Sammelleidenschaft kennt offenbar keine Grenzen.
Laut Tierschutzbund beschreibt die Tiersammelsucht ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, sie aber nicht mehr angemessen versorgen. Es fehle an Futter, Wasser, Hygiene, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Die Halter erkennen demnach nicht, dass es den Tieren schlecht geht.
Mitarbeiter eines Berliner Ordnungsamtes haben in einem Fall 300 Fische sichergestellt, in einem anderen 65 Vögel und acht Katzen.
In einem Haushalt wurden 52 Wellensittiche und 17 Tauben festgestellt. Ein anderer „sammelte“ insgesamt 135 Wellensittiche. Veterinäramtsmitarbeiter fanden in einem anderen Haushalt 20 Mäuse, einen Frosch und drei Eidechsen.
Die Tiere werden laut Verwaltung in der Regel im Tierheim untergebracht. Reichen dort die Kapazitäten nicht aus, wird nach Alternativen gesucht.Laut einer Erhebung des Deutschen Tierschutzbundes sind deutschlandweit im vergangenen Jahr 68 Fälle von Tiersammelsucht mit rund 4.200 betroffenen Tieren bekannt geworden. “Es ist jedoch davon auszugehen, dass aufgrund der hohen angenommenen Dunkelziffer lediglich die Spitze des Eisbergs bekannt wird“, heißt es.
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