Bei der gestrigen Oberbürgermeisterwahl in Cottbus gab es eine faustdicke Überraschung: Der AfD-Kandidat Lars Schieske erreichte neben dem SPD-Kandidaten Tobias Schick die zweite Runde und verwies die CDU damit auf den undankbaren 3. Platz. Die Stichwahl in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs findet – parallel zur Landtagswahl in Niedersachsen – am 9. Oktober statt.
Schieske erzielte 26,4 Prozent (11.030 Stimmen), der SPD-Kandidat 31,8 Prozent (13.266 Stimmen). Trotz des deutlichen Vorsprungs im ersten Wahlgang für die SPD werden dem AfD-Kandidaten in der Stichwahl gute Chancen eingeräumt, denn immerhin hatte der CDU-Bewerber bei dem gestrigen Urnengang 24,7 Prozent erreicht, die bei der Stichwahl zur Disposition stehen. Darüber hinaus wird spannend sein, wie sich die Wählerinnen und Wähler der anderen Bewerberinnen und Bewerber entscheiden werden: Sven Benken (Unser Cottbus) erreichte im ersten Wahlgang 6,0 Prozent, der FDP-Kandidat Felix Sicker 5,6 Prozent und die Kandidatin der Basis, Lysann Kobel, errang 3,8 Prozent. Hinzu kommt noch der Einzelbewerber Johann Staudinger mit 1,7 Prozent.

Da die Grünen sowie die Linken keine eigenen Bewerber ins Rennen geschickt hatten, ist davon auszugehen, dass ihre Wählerschaft schon im ersten Wahlgang mehrheitlich für den SPD-Kandidaten votierten. Allerdings lag die Wahlbeteiligung lediglich bei 53,3 Prozent. Gut möglich also, dass die Zuspitzung zwischen der SPD und der AfD im zweiten Wahlgang deutlich mehr Cottbuser an die Urnen locken wird.
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