Deutsche Kreditinstitute kassieren durchschnittlich 9,79 Prozent für das Überziehen des Girokontos, der so genannte Dispositionskredit. Dennoch: Trotz des überzogenen Kontos kann Geld gespart werden. Der Weg führt über die Ablösung des „Dispokredites“ über einen Ratenkredit.
Wird das Geld am Ende des Monats knapp, gilt der Dispozins als kurzfristige Lösung. Als Dauerlösung ist er viel zu teuer. Berechnungen des Vergleichsportals „Verivox“ zeigen: Wer 3.000 Euro im Minus ist, spart mit einer Umschuldung auf einen Ratenkredit über 300 Euro. Begründung: Viele Banken verlangen nach wie vor hohe „Dispozinsen“.
Bei der letzten Erhebung der Stiftung Warentest Oktober 2020 waren es durchschnittlich 9,61 Prozent. Für einen Ratenkredit zahlt die Mehrheit der Kunden bei den günstigsten Banken nur 2,43 Prozent Zinsen.
Bankkunden, die beispielsweise einen Dispo in Höhe von 3.000 Euro zu diesen Konditionen umschulden, zahlen bei 3-jähriger Kreditlaufzeit 112 Euro Zinsen. Um den Betrag über denselben Zeitraum zum durchschnittlichen Dispozins zu tilgen, müssten sie 445 Euro Zinsen zahlen, also 333 Euro mehr als für den günstigen Ratenkredit.
Darüber hinaus sind Banken verpflichtet, ihre Kunden über Alternativen zum Dispokredit aufzuklären. Wenn Bankkunden länger als sechs Monate durchschnittlich 75 Prozent des verfügbaren Rahmens ausschöpfen, müssen Kreditinstitute aktiv das Gespräch suchen und Alternativen zum Dauer-Dispo anbieten.
Dasselbe gilt bei einer geduldeten Kontoüberziehung über drei Monate, wenn durchschnittlich mehr als die Hälfte des monatlichen Geldeingangs in Anspruch genommen wird.
Damit Sie sich finanziell nicht übernehmen, sollten Kreditnehmer die Ratenzahlungen für den Kredit nicht so hoch ansetzen, dass sie durch die zusätzliche Belastung gleich wieder ins Minus rutschen. Auch ein Ratenkredit mit niedriger Monatsrate und langer Laufzeit ist günstiger als ein Dispokredit.
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