Die sogenannten “Babyboomer” gehen in Rentne. Das belastet die deutsche Rentenversicherung enorm. De facto sind die Kassen “leer” und nur durch Milliardenbeträge aua dem Bundeshaushalt (“Bundeszuschuss“) kann die Auszahlung der Renten sichergestellt werden. Inzwischen sind zwei Rentenbeitragszahler nötig, um einen Rentner zu finanzieren. Die Politik versäumt es seit Jahrzehnten (besonders die CDU) das lange bekannte Finanzierungsproblem der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung anzugehen. Es könnte bald zu spät sein, dieser Sozialversicherungszweig steht vor dem Kollaps.
Jetzt meldet sich zu Beginn des neuen Jahres die Ökonomin und Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung, Prof. Monika Schnitzer, zu Wort. Sie fordert einen schrittweisen Anstieg des Renteneintrittsalters auf 69 Jahren vor. Bisher gilt 67 als Renteneintritt. Dir “Rente mit 63” will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ebenfalls beerdigen – und das als Sozialdemokrat!
“Das Renteneintrittsalter sollte allmählich angehoben werden. Für jedes Jahr mehr Lebenserwartung 8 Monate längere Arbeitszeit. Damit würden wir in knapp 40 Jahren bei einem Renteneintrittsalter von 69 Jahren landen“, analysiert Schnitzer gegenüber dem Medienportal “The Pioneer“. Die Kopplung des Renteneintritts an die Lebenserwartung schlug im vergangenen Jahr schon Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor.
Profane Fragen: Wer weiß schon, wie alt er wird? Die Lebenserwartung ist ein statischer Wert, der Raum zur Manipulation bietet. Ein Schelm, wer bei diesem Vorschlag Böses denkt.
Die steigenden Steuerzuschüsse für die Rentenversicherung sieht Prof. Schnitzer kritisch. “Ohne eine Reform wird das Rentensystem in der aktuellen Form nicht tragfähig sein. Durch den Eintritt der Babyboomer in die Rentenphase wird das System stark belastet.“
Ähnlich dramatisch verhält es sich in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Eine kritische Frage zum Schluss: Weshalb werden Leistungen aus der Renten- und Krankenversicherung an diejenigen ausgezahlt, die niemals einzahlten?
SPD und CDU kündigen für das Jahr 2023 Reformvorschläge an. Ankündigen kann man viel, umsetzen ist gefordert.
Eines ist auch klar, eine Erhöhung des Renteneintrittsalters Kommt immer auch einer Rentenkürzung gleich. Wer kann schon in vielen Berufen bis 69 Jahre durcharbeiten?
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