Schlechte Zeiten für Haltungsjournalisten

Der 29. September 2022 könnte zum „schwarzen Tag des deutschen Meinungs- und Haltungsjournalismus” werden. An diesem Tag soll der neueste Film von Michael Bully Herbig in die deutschen Kinos kommen. Es geht um den früheren SPIEGEL-Star-Journalist Claas Relotius, der sich als politisch korrekter Märchenerzähler entpuppte. Der Streifen basiert auf dem Buch „Tausend Zeilen Lüge – Das System Relotius und der deutsche Journalismus“ von Juan Moreno. Der Titel des Films „Tausend Zeilen“ lehnt sich daran an, wenn auch der SPIEGEL nun „Chronik“ heißt und Relotius zu Lars Bogenius sowie Moreno zu Juan Romero mutiert. Herbig hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er sich nicht scheut, umstrittene Themen aufzugreifen. „Ballon“ (2018) und „Hotel Lux“ (2011) sowie Helmut Dietls letzter Streifen „Zettl“ haben das unter Beweis gestellt. Seit einigen Tagen sind zwei Trailer von „Tausend Zeilen“ im Internet abrufbar, so dass sich potentielle Kinogänger ein erstes Bild machen können.

In der Spiegel Redaktion sitzt man wohl mit geballter Faust in der Tasche am Schreibtisch. Dagegen zu hetzen, traut sich niemand. Oder doch? Indirekt vielleicht. Tatsächlich mistete die Tageszeitung TAZ Herbig am 10.9.2022 an. Vorwurf: Sein Film „Der Schuh des Maniutu“. Peter Weissenburger schreibt: „Schuh des Manitu“ und Homophobie: Der Trotz des „Bully“ Herbig. „Winnetouch“ war ein Highlight tuntiger Repräsentation – und gleichzeitig ein billiger Lacher. Bully Herbig wittert nun die Comedy-Polizei.

Geschickt ist das, den lächerlichen Versuch zu unternehmen, Herbigs Ansehen und Reputation herabzusetzen, 19 Tage bevor sein neuer Film in die Kinos kommt.


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