Spanien will Frauen bei heftigen Regelbeschwerden per Gesetz von der Arbeit befreien. Die Kosten dafür soll der Staat und damit der Steuerzahler übernehmen. Das sieht ein Gesetzentwurf der linken spanischen Regierung vor, der am Dienstag im Kabinett offiziell vorgestellt werden soll.
Demnach sollen Spanierinnen das Recht erhalten, bei Regelschmerzen zu Hause zu bleiben – und zwar so lange, wie die Schmerzen andauern. Um arbeitsfrei zu bekommen, muss eine betroffene Frau einen Arzt konsultieren.
Ist eine solche Regelung auch in Deutschland denkbar?
Dem Bundesarbeitsministerium (BMAS) sind konkrete politische Forderungen nach einem bezahlten “Menstruationsurlaub” in Deutschland nicht bekannt.
In Deutschland begründeten Menstruationsbeschwerden einer Arbeitnehmerin, die “über das übliche Maß hinausgehen” und so einen Krankheitswert haben, eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit, wenn die Arbeitsleistung nicht mehr oder nur unter der Gefahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausgeführt werden kann. Anders als in Spanien bestehe deshalb ab dem ersten Tag ein gesetzlicher Anspruch auf Entgeltfortzahlung gegenüber dem Arbeitgeber.
Es bleibt abzuwarten, wann SPD, Grüne und FDP dieses Vorhaben auf die Agenda setzen. In deren Denke passt es allemal.
Fraglich bleibt bei diesem Thema, ob auch menstruierende Männer diesen monatlichen Sonderurlaub erhalten?
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