Noch heute gelten Höflichkeit, Pünktlichkeit, Fleiß und Ordnung als Tugenden der Deutschen. Von diesen positiven Eigenschaften will sich das gebührenfinanzierten Zweiten Deutschen Fernsehen nun offenbar distanzieren, indem sie die Tugend „Höflichkeit“ einfach als „subtile Diskriminierung“ und „Alltagsrassismus“ umdeutet.
Und so kann man auf der Facebook-Seite der ZDF-Sendung WISO folgendes lesen:
„Offenkundige Diskriminierungen wie Beleidigungen oder körperliche Angriffe sind leicht zu identifizieren. Viel schwieriger ist es mit subtilem Verhalten oder Kommentaren, die manchmal nicht böse gemeint, aber dennoch verletzend sind.“
https://www.facebook.com/ZDFwiso/posts/10158923497803859
Die Meinung der WISO-Redaktion wird mit einem Schaubild untermauert, das als Beispiel für „Alltagsrassismus“ dienen soll:

Aha. Dank der WISO-Redaktion weiß ich nun, dass es schon eine „subtile Diskriminierung“ ist, wenn ich meinen neuen dänischen Arbeitskollegen in meiner Firma im Rahmen eines Kennenlern-Gesprächs unter anderem für seine guten Deutschkenntnisse lobe. Bisher hatte ich so eine Höflichkeitsfloskel immer als Tugend klassifiziert. Aber dank des aufklärerischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens bin ich jetzt sensibler und gelobe Besserung! (Ironie aus!).
Die Definition „Subtil“ bedeutet übrigens laut Duden: „fein strukturiert [und daher schwer zu durchschauen, zu verstehen]“. Die WISO-Redaktion geht also davon aus, dass man „bewusst und hinterlistig“ diskriminiert, wenn man höflich die guten Deutschkenntnisse lobt oder interessehalber nach dem Herkunftsland seines ausländischen Gesprächspartners fragt.
Diese „staatliche Gehirnwäsche“ spielt den Linken und Grünen geradezu in die Karten: Sie wollen gar nicht, dass sich Ausländer hier in Deutschland assimilieren und unsere Sprache erlernen. Deshalb stellt auch jegliches Lob der guten Sprachkenntnisse von Zugewanderten aus Sicht der linken Parteien eine Diskriminierung dar. Und nun bläst der öffentlich-rechtliche Rundfunk in dasselbe Horn.
Und weiter heißt es in dem Schaubild: „Hinterfrage eigenes rassistisches Handeln. Gestehe Dir verinnerlichten Rassismus ein“. Auch hier ist der erhobene moralische Zeigefinger gegenüber den mündigen Bürgern fehl am Platze.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte schnellstens damit aufhören, die Deutungshoheit über die deutschen Tugenden zu übernehmen, um diese dann falsch zu interpretieren. Stattdessen muss sich das gebührenfinanzierte Fernsehen auf seinen gesetzlichen Auftrag, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen sicherzustellen, konzentrieren. Sonst verspielen ARD und ZDF noch den letzten Rest Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
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