“VDB-Member”: Jetzt kommt die Waffenlobby für Alle!

Screenshot: https://vdb-member.de/

Sportschützen und andere Waffenbesitzer in Deutschland reiben sich immer verwundert die Augen, wenn in den Medien wieder mal von der ominösen “Waffenlobby” die Rede ist. Diese intrigiere angeblich immer wieder erfolgreich gegen, zumindest in den Augen waffenrechtlicher Laien, längst überfälligen Waffenrechtsverschärfungen.

Die Realität sieht dagegen komplett anders aus. Kein politisches Ansinnen der letzten zwanzig Jahre in Bezug auf eine Waffenrechtsverschärfung wurde verhindert. Was gerne als “einknicken vor der Waffenlobby” postuliert wurde, waren lediglich kosmetische Korrekturen. Der Gesetzgeber hat von der verbleibenden Waffenrechts-Salami zwei Drittel gefordert und sich nach wütendem Protest der Betroffenen mit “nur” fünf Achteln zufrieden gegeben. Die mickrige Differenz war dann das, was der Öffentlichkeit als “Erfolg” der finsteren Waffenlobby verkauft wurde und wofür sich manche vermeintlichen Interessenvertreter auch noch feiern lassen wollten.

Waffenlobby ist nicht gleich Rüstungslobby

Tatsächlich gibt es zwar eine politisch gut vernetzte und finanzstarke “Rüstungslobby” für sündhaft teure Wehrtechnik, die Interessen der Jäger, Sportschützen, Waffensammler mitsamt der Hersteller und Händler werden aber nur durch ihre jeweiligen Dachverbände bzw. über das “Forum Waffenrecht” (FWR) mehr oder weniger erfolgreich vertreten. Dem Wunsch vieler Waffenbesitzer nach einer Art “deutscher NRA” konnten und wollte das FWR nicht gerecht werden, so bildeten sich im Laufe der Jahre immer wieder Interessenvertretungen wie “Prolegal”, “Förderverein Legaler Waffenbesitz” (FvLW) oder die “German Rifle Association” (GRA). Allen gemeinsam ist die fehlende Masse, fehlende Professionalität, fehlende Finanzausstattung und damit letztendlich die fehlende Durchschlagskraft.

Vor diesem Hintergrund erscheint es nachvollziehbar, dass sich der “Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e. V.” (VDB) mit seinen 1.500 angeschlossenen Fachbetrieben nun anschickt, diese dringend erforderliche Lobbyarbeit auf eine breite Mitgliederbasis zu stellen und auch zu professionalisieren.

Professioneller, spartenübergreifender Ansatz

Dazu wurde das “VDB-Member” Programm auf die Beine gestellt, bei dem Jedermann für einen Jahresbeitrag von 36 Euro eine Fördermitgliedschaft erwerben kann. Das ist zwar doppelt bis dreimal so viel, wie man beim “FWR” oder “Prolegal” zahlt, dafür erhält man aber auch einiges an Gegenleistung:

Zum einen ist im Jahresbeitrag ein Abo der Verbandspublikation “Waffenmarkt Intern” inklusive, das regulär 56,65 Euro im Jahr kosten würde. Als Branchenfachblatt bietet es für Leser abseits des Waffenfachhandels oder Büchsenmacherhandwerks vielleicht mitunter etwas trockene Lektüre, weshalb andere Leistungen wesentlich interessanter für die Mitglieder sein dürften:

Für Fördermitglieder verfügbar ist bereits die “VDB Jagd App – Huntersmapp” für Jäger. Demnächst folgt die “VDB App für alle Themengebiete”, die spartenübergreifend eine schnelle Information der Mitglieder gewährleisten soll. Im Hinblick auf mitunter willkürliche Löschungen von thematisch “unliebsamen” Kanälen und Gruppen auf Youtube, Facebook & Co. erscheint eine von Big Tech unabhängige Plattform sehr interessant und bietet Möglichkeiten einer guten Vernetzung der Mitglieder bis hin zur Koordination von Kampagnen.

Weitere Apps, die auf die speziellen Interessen und Bedürfnisse von Sportschützen, Paintball-Spielern und Airsoft-Enthusiasten abgestimmt sind, sollen folgen.

Dieser verschiedene vom Waffengesetz betroffene Interessensgruppen vernetzende Ansatz, verbunden mit einer professionellen Organisation im Hintergrund und unterstützt von engagierten On- und Offline-Aktivisten, könnte das VDB-Member-Programm tatsächlich zum Erfolgsmodell unter den “Interessenvertretern” machen. Endlich hat man nicht nur die Besitzer “scharfer” Waffen im Fokus, sondern holt auch die Besitzer bzw. Verwender freier, aber ebenfalls unter das Waffengesetz fallenden Gegenstände ins Boot. 

Bereits 1.100 Mitglieder

Dass das Angebot an der Basis verfängt, zeigen die Beitrittszahlen: Innerhalb weniger Wochen haben sich bereits über 1.100 Jäger, Sportschützen und andere vom Waffenrecht Betroffene für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft entschieden und dem VDB damit einen enormen Vertrauensvorschuss gewährt.

Es wäre wünschenswert, wenn noch viel mehr diesem Beispiel folgen und bereit sind, wenigstens mit diesen 36 Euro den Kampf für ein vernünftiges Waffenrecht zu unterstützen. Gerade im Hinblick auf die Umfrage-Höhenflüge der medial extrem hochgejubelten Grünen, die sich als politischer Hauptgegner des legalen Waffenbesitzes derzeit vor neuen Mitgliedern und Parteispenden kaum retten können, zählt jede Mitgliedschaft und jeder Euro.

Nun liegt es am VDB, gemeinsam mit der stark wachsenden Basis der VDB-Member der bisherigen Medien- und Politik-Schimäre “Waffenlobby” tatsächlich Leben einzuhauchen, eine Struktur zu geben und ihr die für die politische Auseinandersetzung erforderliche Schlagkraft zu verleihen. Es wird auch höchste Eisenbahn.

Video-Empfehlung zum Thema von “Gunvlogger” Ken Smith: VDB Member: Die Arbeit geht voran

Internetpräsenz von vdb-member.de



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Über den Autor

Benedikt Krainz
Boomer, Sportschütze, Blogger, Hobby-Waffenlobby-Aktivist. Staatlich regelmäßig überprüft hinsichtlich Zuverlässigkeit, persönlicher Eignung und neuerdings Verfassungstreue.

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