Marco Wanderwitz ist politisch weit gekommen: Er wurde CDU-Bundestagsabgeordneter, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Auch ist der 45-jährige Rechtsanwalt sächsischer Spitzenkandidat für die Bundestagswahl. Es ging für den ehrgeizigen Zwickauer also immer nur nach oben auf der politischen Karriereleiter. Doch nun hat sich Wanderwitz einen Fehltritt erlaubt, der ihn tief fallen lassen könnte. Denn er griff öffentlich einen Parteifreund an – im bevorstehenden Bundestagswahlkampf eigentlich ein Tabu!
Wanderwitz ärgert sich ganz offensichtlich über die demokratische Wahl des Ex-Verfassungsschutz- präsidenten Hans-Georg Maaßen in einem Südthüringer Wahlkreis. Und deshalb verkündet der politische Senkrechtstarter, dass er Maaßen als Wähler keine Stimme bei der Bundestagswahl geben würde. – Wie bitte?
In einem Interview mit der Badischen Zeitung sagte er in Bezug auf Maaßen: „Ich teile sein nationalkonservatives Denken nicht, aber das hat seinen Platz in der CDU. Allerdings vertritt er eben auch Ansichten, die ich klar außerhalb der Christdemokratie verorte. Er redet Verschwörungstheorien das Wort. (…) Ich sehe bei ihm eine Mischung aus Zündelei und groben Fehleinschätzungen, die problematisch ist.“ Und auf die Frage der Badischen Zeitung, ob er (Wanderwitz) ihn (Maaßen) als CDU-Direktkandidaten wählen würde, wenn er (Wanderwitz) in diesem Wahlkreis lebte, antwortete Wanderwitz: „Ich würde Herrn Maaßen nicht in ein Parlament wählen.“
Deutlicher kann man einen Parteifreund nicht öffentlich diskreditieren. Offenbar ist es Wanderwitz lieber, dass der Wahlkreis an die Linkspartei geht. Mit seiner Aussage dürfte der Politiker den Tatbestand der Parteischädigung erfüllt haben. Wenn Armin Laschet als Parteichef und Kanzlerkandidat noch ernst genommen werden will, muss er Wanderwitz aus der Partei ausschließen lassen.
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