Erst hatte er kein Glück, dann kam noch Pech dazu: Nachdem der ehemalige AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen im Januar dieses Jahres die Alternative verlassen und sich fünf Monate später der katholischen Zentrumspartei mit seinen bundesweit gerade einmal 400 Mitgliedern angeschlossen hatte, formulierte der 61jährige Europaabgeordnete mit seiner neuen Formation hoch Ziele: Bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober sollte ein „deutliches Ausrufezeichen“ durch das ZENTRUM gesetzt werden. Dumm nur, dass es die christliche Zwergenpartei mit ihrem prominenten Frontmann nicht einmal schaffte, die notwendigen 2.000 Unterstützungsunterschriften als Voraussetzung für die Wahlteilnahme einzusammeln. Damit steht das ZENTRUM nicht mit einer Landesliste auf dem Stimmzettel. Ein herber Rückschlag für die Splitterpartei – und peinlich für Jörg Meuthen.
Nun die nächste Niederlage: Das einzige Zentrumsmitglied im Bundestag, Uwe Witt (Ex-AfD), erklärte kürzlich seinen Austritt aus der Partei. Witt war erst im Januar dem ZENTRUM beigetreten. „In eine Zentrumspartei mit Jörg Meuthen wäre ich niemals eingetreten, da nicht nur programmatisch, sondern auch menschlich aus meiner Sicht viele Dinge dagegensprechen“, begründete der enttäusche Abgeordnete laut „ZEIT online“ seinen Schritt in einem Schreiben an den Bundesvorstand.

Foto: Screenshot FB-Seite Uwe Witt
Mit Witts Austritt ist das Zentrum nur noch in wenigen kommunalen Parlamenten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfallen vertreten. Hinzu kommt das Europamandat von Meuthen. Angesichts der parteiinternen Pleiten, Pech und Pannen der letzten Wochen ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass dieses Mandat bei der Europawahl 2024 verteidigt werden kann – das Zentrum dürfte auch hier bereits an der Unterschriftenliste zur Wahlteilnahme scheitern.
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